Majuli, ein Inselvolk trotzt den Fluten (360° – 地理報告文學)

Majuli, die größte Flussinsel der Welt, ist bedroht. In den letzten 60 Jahren hat sie rund ein Drittel ihrer Fläche verloren. Kontinuierlich nagt der Brahmaputra an Majulis Ufern. Besonders während der alljährlichen Monsunregenfälle verwandelt sich der Fluss im Nordosten Indiens zu einem reißenden Strom, der Dörfer und Landstriche überflutet. Die Inselbevölkerung erhofft sich Hilfe von der Regierung – aber mehr noch von den Göttern. Es ist eine Ehre, wenn eines ihrer Kinder von einem der 22 Klöster Majulis aufgenommen wird. Auch die Eltern des 4-jährigen Lohit fühlen sich geehrt, und sind traurig zugleich. 360° – GEO Reportage begleitet Lohit´s erste Schritte auf dem Weg zu einem angesehenen Kindermönch.

Ein Film von Andrea Oster
© 2012, Medienkontor 許可證 / 藝術
Staffel 13 – 結果 21

Klicke hier für ein exklusives Interview mit Jibon Khatoniya:: https://youtu.be/wG7vXkWUbLo
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Nur schwer trennt sich Rupali Khatoniya von ihrem jüngsten Kind. Obwohl sie Lohit´s Mutter ist, wurde sie nicht gefragt. Auf dem Land ist es in Indien noch immer üblich, dass sich Frauen den Entscheidungen der Männer beugen. Die Mönche des Klosters Uttar Kamabalari wollen den 4-jährigen Jungen schon seit einiger Zeit in ihren Reihen aufnehmen. In einer Klosterwohnung, einem sogenannten „Boha“, soll Lohit künftig mit ihnen leben, beten und arbeiten. Nun ist es soweit. Lohit wird sein Elternhaus für immer verlassen. Dass die Eltern ihren Sohn verlieren, ist auch ein Opfer an die Götter. Damit soll Unheil von den Menschen fern gehalten werden. Majuli darf nicht noch mehr Land an den Fluss verlieren.
Der Brahmaputra zählt zu den mächtigsten Strömen der Welt. Er entspringt in Tibet und mündet in den Ganges. Bis zu 30 Kilometer ist er breit. 1950 hatte ein Erdbeben den Lauf des Flussbetts verändert. Seitdem tritt der Strom jeden Sommer während der Monsunmonate über die Ufer. Bei den letzten großen Überschwemmungen 1998 und 2008 riss er mehrere Ortschaften mit sich fort. Doch noch immer wohnen rund 150.000 Menschen auf Majuli und seinen zahlreichen Nebeninseln. Die meisten sind Selbstversorger und arbeiten als Bauern oder Fischer. Wer Haus und Hof in den Fluten verliert, zieht meist zu Verwandten. Die Menschen auf Majuli rücken immer näher zusammen. Schon in 20 Jahren, so lauten Prognosen, wird von Majuli nichts mehr übrig sein. Obwohl die Bevölkerung seit Jahren um Rettungsmaßnahmen fleht, bleibt die Provinzregierung untätig. Können die Götter helfen? Wie wird sich Lohit in das neue Klosterleben einfügen? Vor 20 Jahren zog der Mönch Dinonath Baruah wie Lohit heute in das Kloster ein. Jetzt, als junger Mann, ist er selbst an der Reihe, den kleinen Novizen auszubilden. Dinonath will sich Lohit´s Erziehung annehmen und, mit etwas Glück, akzeptiert ihn Lohit als Ersatz-Vater.

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