秘魯 – Das Goldhaar der Vikunjas (360° – 地理報告文學)
Hoch in den peruanischen Anden leben die Vikunjas, Verwandte der Lamas. Lange wurden die zarten Tiere gejagt und dabei fast ausgerottet. Heute werden sie geschützt und nur für die Schur eingefangen. Denn ihre Wolle ist einzigartig – warm und leicht und wertvoll wie Gold. Für die Menschen in dieser verarmten Region sind die Tiere das Einzige von Wert. Und die Chance auf einen Ausweg aus der Armut. Im Dorf Lucanas haben die Menschen deshalb begonnen, den Vertrieb der Wolle selbst in die Hand zu nehmen. Mit Erfolg! 360° – GEO Reportage hat das Dorf besucht.
Ein Film von Roberto Lugones
© 2018, Medienkontor 許可證 / 藝術
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Geschützt von ihrer dichten Wolle vertragen Vikunjas, die wie ihre Verwandten Lamas und Alpakas zu den Kamelen gehören, selbst große Kälte von bis zu minus zehn Grad in der Nacht. Und die ist in ihrer Heimat, den Anden, zwischen 3.500 und 5.500 Metern Höhe nicht selten. Es sind karge Böden, hart für Mensch wie Tier. Bereits unter der Herrschaft der Inka wurden die Vikunjas wegen ihrer Wolle und des Fleisches gejagt. Nach der spanischen Eroberung und lange darüber hinaus wurden sie abgeschlachtet, so dass sie bis Mitte der 1960er Jahre fast ausgestorben waren. Die Länder, in denen die Tiere lebten, zogen daraufhin die Notbremse und unterzeichneten eine Naturschutzkonvention zu ihrem Erhalt. Heute gibt es wieder zehntausende Tiere, die meisten davon in Peru. Im Gegensatz zu anderen Ländern wie Argentinien leben sie hier auch weiterhin frei. Nur zur Schur werden sie von den Einheimischen eingefangen. Denn die Wolle, feiner als Menschenhaar, ist wertvoller als Kaschmir und begehrtes Luxusprodukt westlicher Edel-Designer. Bis heute boomt das Geschäft. Neu ist, dass sich die Bauern des Hochlands inzwischen daran beteiligen. Denn sie wussten ja schon immer, wie man die Tiere fängt. Findige Geschäftemacher und Wilderer machten ihnen den Gewinn jedoch stets streitig. So gründeten die Bauern des Dorfes Lucanas nun eine Kooperative, die direkt mit den Abnehmern verhandelt, ohne störende Zwischenhändler. Ein voller Erfolg und Ansporn für die Bauern, möglichst viel Wolle zu erwirtschaften. So auch beim demnächst geplanten Chakku, einer Hatz, an der das ganze Dorf teilnimmt und bei der durch ein kilometerlanges Seil mehrere hundert Tiere zusammengetrieben werden sollen.