Das schwimmende Krankenhaus vom Amazonas (360° – GEO Reportage)

Langsam und behäbig schiebt sich der Rumpf des grauen Militärschiffes durch den Seitenarm des Amazonas-Flusses, vorbei an Sandbänken und treibenden Baumstämmen. Immer wieder fliegen am Ufer Vögel auf. Die Besatzung steht einsatzbereit an Deck. Sie besteht nicht aus Soldaten, sondern aus Ärzten und Krankenschwestern. Das brasilianische Militärschiff „Oswaldo Cruz“ ist in friedlicher Mission unterwegs, transportiert medizinische Ausrüstung über die Wasserstraßen des Regenwalds: Medikamente, Verbandsstoffe, Zahnarztstühle und sogar einen mobilen Operationssaal. „360° – Die GEO-Reportage“ begleitet die Ärzte der „Oswaldo Cruz“ bei ihrem Einsatz am Amazonas, wenn sie medizinische Versorgung bis in die abgelegensten Dörfer bringen.

Ein Film von Gil Rabier
© 2005, Lizenz MedienKontor / ARTE
Staffel 7 – Folge 7

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Pressetext:
Am frühen Morgen legt die „Oswaldo Cruz“ in Manaus ab. Auch drei junge Ärzte sind bei diesem Einsatz mit an Bord des Krankenhausschiffes. Sie haben sich entschlossen, ein Jahr lang dabei zu helfen, die abgelegenen Dörfer im Amazonas-Gebiet medizinisch zu versorgen. Carolina Barbiéri hat gerade ihr Studium an der Universität von Sao Paulo beendet, es ist ihre erste Reise in den Amazonas. Sie wird eingewiesen von Azael Ribeiro, dem leitenden Arzt, der bereits fünf Jahre mit der „Oswaldo Cruz“ unterwegs ist. Während dieser Zeit hat er die Erfahrung gemacht, dass die Ärzte auf ihren Reisen nicht nur als Mediziner benötigt werden, sondern dass es in den Dörfern auch an Informationen über Hygiene und Ernährung mangelt. Immer wieder trifft er Patienten, die über starke Magenbeschwerden klagen – meist verursacht durch einseitige Ernährung.

Insgesamt drei Krankenhausschiffe kreuzen im Amazonas, trotzdem erreichen sie die meisten Dörfer nur alle ein bis zwei Jahre. Vor jeder Reise wird ein detaillierter Plan erstellt: Ganze 50 Dörfer sollen die Ärzte der „Oswaldo Cruz“ auf dieser vierwöchigen Reise aufsuchen – vorausgesetzt, dass sie sie finden… Carolina Barbiéri ist nahe dran, bereits bei ihrem ersten Einsatz zu scheitern. Mit einem Beiboot sucht sie einen Ort mit dem Namen „Villa Camara“, doch dort, wo sich laut Karte die Häuser befinden, findet sie nur Sumpfgras. Kleine Dörfer, in denen nur wenige Personen leben, ändern häufig ihren Standort, wenn das Wasser des Amazonas zu hoch steigt oder ein neues Feld benötigt wird. Kaum jemand besitzt ein Funkgerät, mit dem er seine aktuelle Position durchgeben oder im Notfall ärztliche Hilfe herbeirufen kann. Die junge Ärztin ist erleichtert, als sie das Dorf schließlich doch noch findet. Sie kommt gerade zur rechten Zeit, um zwei kranke Säuglinge zu behandeln. Mit einem einfachen Präparat kann die Ärztin hier helfen. Carolina Barbiéri träumt davon, dass es irgendwann in allen Amazonas-Dörfern Krankenstationen geben wird. Doch bis dahin gibt es viel zu tun für die Crew der „Oswaldo Cruz“.

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