Die Kichwa-Krieger und das Öl (360° – GEO Reportage)

Der Regenwald im Osten Ecuadors beeindruckt durch spektakuläre Naturschauplätze, eine große Artenvielfalt und Wasserfälle, die das gesamte Amazonasbecken speisen. Doch im Norden des Landes sind bereits weite Teile des Landes durch Ölförderung verseucht. Nur wenige Einheimische wagen es, gegen die drohende Ölförderung im unberührten Osten zu protestieren. Dazu zählen die Einwohner des kleinen Dorfes Sarayaku. Nun will ein ausländischer Konzern wieder Probebohrungen auf dem Gebiet des Dorfes durchführen und seine Interessen notfalls mit Gewalt durchsetzen.

Ein Film von Holger Riedel
© 2005, Lizenz MedienKontor / ARTE

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Pressetext:
Die Bewohner des Dorfes Sarayaku tief im Dschungel Ecuadors streiten seit Jahren gegen Ölkonzerne, die auf ihrem Grund und Boden nach dem lukrativen Rohstoff bohren wollen. Besonders die Geschwister Patricia und Heriberto Gualinga engagieren sich in diesem Kampf. Die Bürgermeisterin von Sarayaku hat die beiden nun für eine ganz besondere Mission auserkoren: Sie sollen für das Dorf Informationen aus entfernten Öl-Regionen sammeln, um zu beweisen, dass die Konzerne ihre hehren Versprechen gegenüber den betroffenen Dörfern nur selten einhalten. Patricia soll in die Hauptstadt Quito reisen und Experten befragen, Heriberto zu einem Stamm im Norden des Landes, der einst auf die Verlockungen der Ölmultis hereingefallen ist.
Auch in Sarayaku treten die Firmen immer wieder an einzelne Stammesmitglieder heran und versuchen, den Zusammenhalt der Gemeinde zu stören. Ein argentinischer Konzern unternimmt bereits seismische Sprengungen in dem Gebiet. Die Ureinwohner in Sarayaku haben sich bis heute ihr eigenes Weltbild, ihre traditionelle Medizin, Kultur und Sprache bewahrt. Sie gehen jagen und fischen und legen im Regenwald ihre Gärten an. Gleichwohl wissen sie technische Errungenschaften der Moderne wie das Internet zu nutzen, um ihre Interessen zu verteidigen. Verhasst ist ihnen, was den sozialen Frieden stört und einen Keil in die Dorfgemeinschaft treiben könnte.
Das Geschäft mit dem Öl gilt als bedeutendster Wirtschaftszweig Ecuadors. Die ausländischen Ölkonzerne und die Machtelite des Landes ziehen ihren Profit daraus, die Bauern leiden unter katastrophalen Umweltschäden. 2003 wurden erneut 10.000 Quadratkilometer Regenwald für die Ölförderung freigegeben. Damit sind rund 80 Prozent des ecuadorianischen Amazonasgebietes betroffen – und damit alle dort noch lebenden Ureinwohner. Auch die Kichwa in Sarayaku.

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