Eritrea – Ein Esel für die Zukunft (360° – GEO Reportage)

Hebamme auf vier Beinen: Mit einem gespendeten Esel kann die Hebamme Bekitha in Eritreas Hochland das Leben Hunderter Mütter und Kinder retten.
In Plastiksandalen marschieren Lemlem Makebai und ihre Tochter durch das felsige Hochland von Eritrea. Kilometerweit führt ihr Weg sie zur Wasserquelle, auf steilen, unwegsamen Pfaden, bei glühender Hitze. Tag für Tag nehmen die Frauen die Strapazen auf sich, denn ihrem Bergdorf fehlt jede Anbindung an die moderne Welt. Die Witwe Lemlem muss ihre Kinder allein versorgen und kämpft in dem von Dürre und Armut gezeichneten Bergland ums Überleben. Doch es gibt Hoffnung, und die ist klein und grau und hat zwei lange Ohren: ein Esel. 360° – GEO Reportage zeigt, wie ein kleiner Esel ein ganzes Leben verändern kann.

Ein Film von Christiane von Schwind
© 2006, Lizenz MedienKontor / ARTE
Staffel 8 – Folge 10

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Pressetext:
In kleinen Schritten trabt Esel Hamilmil durch das sandige Tal von Geleb. Die schmalen, holperigen Pfade meistert er flink und sicher. Auf seinem Rücken sitzt die Hebamme Bekitha Tedros, die gerade Hausbesuche macht. Esel Hamilmil dient ihr als „Krankenwagen“. Ohne ihn müsste sie stundenlang marschieren, um die Frauen in den Bergen von Eritrea zu erreichen. „Seit ich Hamilmil habe, ist alles einfacher“, sagt Bekitha. Den Esel erhielt sie vor wenigen Jahren von der Eritreischen Frauenunion. Eine Vereinigung von Frauen, die einst im Krieg gegen Äthiopien für die Freiheit des Landes kämpften und heute für die der eritreischen Frauen. Mit dem Geschenk hat Bekitha den Auftrag erhalten, sich gegen die brutale Beschneidung der Frauen, die in der Tradition ihres Volkes verankert ist, zu engagieren.
Die ausdauernden Esel sind in der bergigen Region in Eritrea wertvoll, weil sie Wasser, Feuerholz und Waren über lange und steile Wege schleppen können und damit die Versorgung eines ganzes Dorfes gewährleisten. Zudem sind die Langohren äußerst genügsam. Und: Wer ein solches Tier besitzt, genießt Respekt und Anerkennung. Auch Witwe Lemlems größter Traum ist ein Esel. Um sich und ihre Familie versorgen zu können, war sie bisher auf die Hilfe der Nachbarn angewiesen. Doch das soll sich nun ändern: Lemlem bekommt einen Esel. Die Familie kann ihr Glück kaum fassen und bereitet ein Fest vor, um seine Ankunft zu feiern. „Ohne Esel kannst du hier nicht überleben, ohne ihn bist du kein richtiger Mensch“, sagt Lemlem. Die kleine graue Eseldame soll der Familie helfen, Wasser und Holz zu tragen, das sie auch an andere Dorfbewohner verkaufen kann. Später soll der fleißige Vierbeiner vielleicht sogar Waren auf den fernen Markt transportieren, wo Lemlem sie gewinnbringend verkaufen kann. Ihr Traum, dank eines Esels nach und nach ihre Schulden abzuzahlen und ein Leben in Unabhängigkeit führen zu können, scheint in Erfüllung zu gehen.

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