Guano – Schatzinseln und Vogeldreck (360° – GEO Reportage)

Millionen Seevögel nisten und brüten auf den Inseln an der Pazifikküste Perus. Der Kot der Tiere ist reich an Nährstoffen und daher überaus wertvoll: Als Guano-Dünger wird er in die ganze Welt exportiert. Abgebaut wird die Substanz noch heute per Hand – wie schon vor Jahrhunderten von den Inka. Nur die stärksten Männer ertragen die harte Arbeit und monatelange Isolation auf den unbewohnten Inseln. Der bestialische Gestank des Vogelkots setzt ihnen zu, der Staub verätzt ihre Lungen. Die körperlichen Anstrengungen sind unter diesen extremen Bedingungen noch schwerer zu ertragen. 360° – GEO Reportage hat die Guano-Arbeiter begleitet. Entstanden ist ein Portrait über Perus Inseln der Qualen.

Ein Film von Stefan Richts
© 2011, Lizenz MedienKontor / ARTE
Staffel 13 – Folge 14

Klicke hier für ein exklusives Interview mit Hildebrando Angeles de la Cruz: https://youtu.be/MeVskQ4AMXA
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Pressetext:
Der 44jährige Hildebrando Angeles de la Cruz ist einer der erfahrensten und besten Arbeiter auf den Guanoinseln. Für ihn und seine Kollegen ist der Dünger ein wahrer Schatz in dem ansonsten armen Andenstaat Peru. Dank des Vogelkots haben sie eine regelmäßige und vergleichsweise gut bezahlte Arbeit. Mit einem durchschnittlichen Monatslohn von etwa 1200 Soles – knapp 325 Euro – verdienen die Arbeiter pro Monat fast das Doppelte des gesetzlichen Mindestlohnes in Peru. Essen und Unterkunft sind umsonst.
Doch glücklich ist auf den Inseln kaum jemand. Neben der harten Arbeit nagt die Isolation an Hildebrando und den anderen Männern. Besonders abends kommt die Sehnsucht nach der Frau und den Kindern auf. Die meisten Guanoarbeiter stammen nicht von der Küste, sondern aus zwei sehr indigen geprägten Dörfern in den Anden: Caráz und Yungay. So wie Hildebrandos Frau Angelica geht es vielen in der Region. Die Männer arbeiten an der Küste oder in Minen in anderen Teilen Perus – die zurückgebliebenen Frauen kümmern sich um Haus, Ernte und Kinder. In die Berge reist Hildebrando nur alle zwei bis drei Monate – wenn er genug freie Tage angesammelt und Geld für die Reise gespart habt. Diesmal will Hildebrando nach Hause, um seinen 45. Geburtstag im Kreise seiner Familie zu feiern. Der Besuch der Heimat ist für Guanoarbeiter das Paradies auf Erden, noch dazu, wenn ein Fest ansteht mit Musik und Tanz, etwas Gutem zu essen und dem einen oder anderen Becher Chicha – das beliebte Maisbier der Andenbewohner. Es sind wenige, aber wichtige Tage des Glücks, bevor es wieder zurück geht – auf die Gunaoinseln von Peru.

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