Neuseelands Lauf der Extreme (360° – GEO Reportage)

Eine Maori-Legende bestimmt die Strecke des Ultra-Marathons. Sie erzählt von einem Jungen, der mit seinem Volk an der neuseeländischen Küste lebte. Eines Tages bat ihn seine Mutter, Süßkartoffeln für das Essen zu suchen. Statt welche auszugraben, beschloss er jedoch, sie von einem Nachbarstamm zu stehlen. Sein langer Weg den Strand entlang wird noch heute nachgelaufen – beim berühmtesten Marathon Neuseelands. 360° – GEO Reportage hat die Vorbereitungen zu diesem Lauf beobachtet und erlebt, wie der einstige Diebstahl noch heute die Gemüter erhitzt und die verschiedenen Stämme entzweit.

Ein Film von Sven Jaax
© 2009, Lizenz MedienKontor / ARTE
Staffel 11 – Folge 10

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Pressetext:
Der 90-Mile-Beach im Norden Neuseelands gilt als einer der längsten Strände der Welt. Seine genaue Länge weiß keiner, die namensgebenden 90 Meilen gelten eher als Schätzung. Dennoch ist es ein Ort für Rekorde und Rekordjäger. Einmal im Jahr findet hier der Ultra-Marathon statt, bei dem die Läufer eine Strecke von 63 Kilometern zu bewältigen haben. Die älteste und zugleich erfolgreichste Läuferin ist Lilac Flay. Die 55-jährige hat den Lauf schon mehrfach gewonnen und möchte auch diesmal ganz vorn mit dabei sein. Und das, obwohl ihr seit Tagen ihr Knie zu schaffen macht. Symbolisch geben die Teilnehmer mit dem Lauf einst gestohlene Kartoffeln zurück, die ein Maori-Stamm einem anderen vor vielen Jahren stahl. Doch nicht alle Nachkommen der einst Geschädigten sind bereit, diese Geste anzuerkennen. Rueben Porter betrachtet das jährliche Spektakel eher als Störung der geheiligten Stätten und unternimmt alles, um den Lauf zu verhindern. Nach dem Glauben der Ureinwohner wandern die Seelen nach dem Ableben der Menschen den Strand hinunter, um sich an dessen Nordspitze von den Klippen zu stürzen. Offiziell sieht Rueben Porter sich als Verfechter der Maori-Rechte. Da aber viele Veranstalter des Laufs, wie etwa die Organisatorin Frances Piacun, ebenfalls Maoris sind, offenbart sich in diesem Konflikt die tiefe Zerrissenheit der einstigen Ureinwohner, die zwischen Tradition und Moderne, Zukunftsdenken und Vergangenheitsbewältigung schwanken. Frances und ihre Freunde betrachten die Maori-Kultur als festen Bestandteil des neuseeländischen Lebens und den Marathon als weiteren Schritt in die richtige Richtung, Rueben hingegen sieht darin eine Unterwerfung. Während Lilac Flay trotz des beschädigten Knies trainiert und Frances Piacun den Lauf vorbereitet, setzt er alles daran, den Lauf in diesem Jahr zu verhindern.

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