Thailand, Raketen für die Götter (360° – GEO Reportage)

Jedes Jahr im Mai und Juni steht Thailands Provinz Isaan Kopf. Dann nämlich feiern die Bewohner vieler Dörfer das Raketenfestival, bei dem sie unzählige Feuerwerkskörper in den Himmel schießen. Sie bitten damit die Götter um Regen für die nächste Erntesaison – ein traditionelles Volksfest und gefährliches Kräftemessen der besten Pyrotechniker aus der Region.

Ein Film von Lou Petho
© 2013, Lizenz MedienKontor / ARTE
Staffel 15 – Folge 17

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Pressetext:
Jack Atthajak gehört zu den besten Raketenbauern Isaans, einer Provinz im Nordosten Thailands. Ab Mai, wenn die Menschen nach der Trockenzeit sehnlichst auf den Monsun warten, kann sich der gelernte Stukkateur vor Aufträgen kaum retten. Dann fertigt er statt Tempelschmuck ausschließlich Raketen für das Ban Bung Fai-Festival. Seine Auftraggeber sind meistens Dorfbewohner, deren Existenz von einer guten Ernte abhängt. Sie bitten mit ihren teuer erkauften Opferraketen die Götter um ausreichend Regen. Ein guter Start ihrer Rakete, aber auch die erreichte Flughöhe sollen dabei helfen – das wiederum hängt an Jack. Eine große Verantwortung für den jungen Familienvater. 360° – GEO Reportage hat dem Raketenbastler in seiner tropischen Pyrotechnikschmiede über die Schulter geschaut.
Die Provinz Isaan an der Grenze zu Laos gehört zu den ärmsten Regionen Thailands. Bauer Chalerm Promeeha pflanzt auf seinen Feldern neue Chilisetzlinge und hofft auf früh einsetzenden Regen. In diesem Jahr will er beim Ban Bung Fai-Festival die Götter um Hilfe bitten und ihnen eine Rakete in den Himmel schicken. Er beauftragt den Pyrotechniker Jack Atthajak, ihm eine Rakete zu bauen, die möglichst alle anderen um Höhe und Flugfertigkeit übertrifft. Das Ban Bung Fai-Festival hat in Isaan eine lange Tradition. Schon bevor die ersten buddhistischen Mönche durch Thailands Nordosten zogen war es ein fester Bestandteil der einheimischen Kultur. Heutzutage feiert die Landbevölkerung das Volksfest mehrere Tage lang. Höhepunkte des Spektakels sind die farbenprächtigen Paraden in den Dörfern – und natürlich die Raketenwettbewerbe. Viele der Festivalbesucher, die sich keine eigene Rakete leisten können, versuchen mit einem richtigen Tipp bei den Buchmachern ihren Wetteinsatz zu vervielfachen. Eine offizielle Jury entscheidet über die jeweiligen Gewinner des Wettbewerbs, die zwar keinen Geldpreis bekommen, dafür jedoch auf die Gunst der Götter hoffen dürfen. Denn trotz gegenseitiger Konkurrenz um die höchste Rakete mit der schönsten Rauchspur dient das Festival vor allem der Gemeinschaft. Von einem regenreichen, ertragreichen Erntejahr haben schließlich alle etwas.

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